Dr. Flex hatte die Gelegenheit, ein spannendes Interview mit Julien Bergner, Prokurist und Geschäftsbereichsleiter Athena der DAMPSOFT GmbH, zu führen. Im Gespräch stellte Julien Bergner die innovative App Athena vor, die Zahnarztpraxen dabei unterstützt, ihre Prozesse effizienter und papierlos zu gestalten. Von der digitalen Patientenaufnahme über papierlose Aufklärungsbögen bis hin zur protokollierten Beratung – Athena bietet praxisnahe Lösungen für den Arbeitsalltag.
Im Interview teilt Julien außerdem spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte der App, Herausforderungen bei der Entwicklung und die positiven Reaktionen von Zahnärzt:innen und Patient:innen. Auch die Schnittstellen zwischen Athena und den digitalen Lösungen von Dr. Flex wurden thematisiert, ebenso wie zukünftige Innovationen, darunter eine KI-gestützte Analyse von Röntgenbildern.
Ein inspirierendes Gespräch über die Digitalisierung in der Zahnmedizin, das zeigt, wie moderne Technologien die Praxisabläufe erleichtern können.
Dr. Flex: Julien, bevor wir ins Detail gehen, kannst du uns kurz erklären, was genau Athena ist und wie die App Zahnarztpraxen unterstützt?
Julien Bergner: Sehr gerne. Athena ist ein digitaler Begleiter für alle Zahnarztpraxen, unabhängig vom Praxisverwaltungssystem, mit drei Hauptfunktionen.
Erstens kann man mit Athena seine Patientenaufnahme und insbesondere die Anamnese digital gestalten, das heißt, man ersetzt das Klemmbrett durch ein iPad. Alle Dokumente, die sonst auf dem Klemmbrett sind – also Gesundheitsfragen, Einwilligungserklärungen zur Datenverarbeitung und zum Datenschutz – werden direkt auf dem iPad ausgefüllt. Der Vorteil: Alles wird automatisch in die Praxissoftware übertragen. Man muss also nicht mehr die Daten aus einem Klemmbrett abschreiben.
Zweitens geht es um papierlose Aufklärungsbögen. Statt hier mit Papierbögen zu hantieren, kann ich das Aufklärungsgespräch direkt in der App dokumentieren und, wie ich das vom Papier gewohnt bin, in Grafiken oder dem Zahnschema zeichnen. Es wird dann ein PDF generiert, das per E-Mail an die Patient:innen gesendet werden kann und auch in die Praxissoftware übertragen wird.
Die dritte Hauptfunktion ist die protokollierte Beratung. Wenn ich meinen Patient:innen eine Behandlung erklären möchte, kann ich mit Athena verschiedene Alternativen anschaulich erläutern – zum Beispiel, ob eine Brücke oder ein Implantat besser geeignet ist. Dafür nutzen wir Visualisierungen, 3D-Grafiken, Videos und Bilder vom Endergebnis. So kann ich als Zahnarzt oder Zahnärztin meinen Patient:innen besser vermitteln, was sie erwartet. Die App dokumentiert dabei automatisch das gesamte Beratungsgespräch, ohne Mehraufwand für mich. Das heißt, ich habe eine vollständige protokollierte Beratung und bin im Zweifelsfall gut gerüstet, falls mal jemand anzweifelt, dass ich richtig aufgeklärt habe.
Dr. Flex: Du hast ja schon während deines Studiums an Athena gearbeitet. Was hat dich damals dazu inspiriert, eine App speziell für Zahnarztpraxen zu entwickeln?
Julien Bergner: Wir waren am Anfang ein Team von drei Leuten: Bijan Negahbani, Simon Tonnies und ich. Wir dachten, die neuen technischen Möglichkeiten – damals waren Tablets noch neu – müssen sich doch irgendwie nutzen lassen. Heute sind sie allgegenwärtig, aber ich erinnere mich noch, als Apple das erste iPad rausgebracht hat, dachten wir: "Damit können wir doch die Prozesse in der Zahnarztpraxis so verbessern, dass weniger Zeit für die Dokumentation verwendet werden muss und mehr Zeit für die Patienten bleibt."
Zahnarztpraxen sind generell eine Art Innovationsumfeld, besonders was Materialien und Geräte angeht. Aber auf Softwareseite war noch Luft nach oben. Also sind wir einfach mal in ein paar Praxen gegangen und haben gefragt: "Was ist euer größtes Problem?"
Die Antwort war immer: "Personal." Da dachten wir: Okay, da kann das iPad nicht helfen. Dann haben wir gefragt: "Was ist euer zweitgrößtes Problem?" – Die Antwort: "Der Papierkram." Und da haben wir gesagt: "Okay, da kann das iPad unterstützen." So entstand die Idee zu Athena.
Dr. Flex: Gab es während der Entwicklung besondere Herausforderungen?
Julien Bergner: Ja, wir haben viel Zeit und Mühe investiert, bis alles gut gepasst hat. Wir haben iterativ gearbeitet, also einen Prototypen gebaut, Feedback eingeholt und das Produkt Schritt für Schritt verbessert.
Zum Beispiel haben wir gelernt, dass die Schrift relativ groß sein muss, damit auch ältere Patient:innen die App gerne nutzen. Oder dass viele Dokumente hintereinander ausgefüllt werden sollen. Dann kam die Nachfrage nach mehreren Sprachen – das haben wir alles nach und nach umgesetzt.
Ein weiteres Beispiel: Medikamentenlisten. Viele Patient:innen haben lange Listen und müssen die Medikamente immer wieder von Hand eintippen. Da dachten wir: "Das iPad hat doch eine Kamera." Also haben wir eingebaut, dass man seine Medikamentenliste einfach abfotografieren kann, die App wandelt das Bild in Text um. Gerade ältere Menschen mit längeren Listen finden das super.
Die größte Hürde war tatsächlich die Akzeptanz bei älteren Patient:innen. Es gab anfangs Bedenken, ob sie mit dem iPad klarkommen. Aber die Erfahrung zeigt, dass viele ältere Menschen das Tablet problemlos nutzen – oft haben sie privat ohnehin ein Smartphone.
Dr. Flex: Wie haben Zahnärzt:innen und Patient:innen auf die Umstellung von Papier auf digitale Formulare reagiert? Gab es Vorbehalte oder überwiegend positives Feedback?
Julien Bergner: Tatsächlich ist die Reaktion der Patient:innen meistens sehr positiv.
Ein Beispiel: Früher habe ich meine Krankenkassenkarte am Empfang abgegeben, aber dann musste ich trotzdem meinen Namen und meine Adresse nochmal auf dem Papierformular eintragen. Das ist doch Quatsch. Mit Athena fällt das weg, weil die Daten aus der Praxissoftware übernommen werden.
Außerdem ist das digitale Formular intelligenter als das Klemmbrett. Wenn ich zum Beispiel nicht rauche, entfällt die Nachfrage nach der Anzahl der Zigaretten. Diese bedingten Fragen haben wir bei vielen Themen eingebaut, sodass Patient:innen nicht unnötig viele Felder durchgehen müssen.
Für das Praxispersonal ist es eine immense Erleichterung. Kein Einsammeln von Klemmbrettern, kein Abtippen – ich klicke auf "Abschicken" und die Daten sind sofort in der Software.
Dr. Flex: Siehst du eine Schnittstelle zwischen Athena und den digitalen Lösungen von Dr. Flex?
Julien Bergner: Ja, absolut!
Dr. Flex verschickt Terminerinnerungen, und genau da können wir den Link zu den Gesundheitsfragen in Athena mit einfügen. Dann können Patient:innen die Anamnese schon vor dem Termin bequem auf dem Smartphone ausfüllen – sei es von der Couch oder in der S-Bahn auf dem Weg zur Praxis. Wenn sie ankommen, ist der Papierkram erledigt. Das macht den Ablauf für alle noch effizienter.
Dr. Flex: Welche Weiterentwicklungen sind für Athena geplant?
Julien Bergner: Ein großes neues Feature ist die KI-gestützte Analyse von Röntgenbildern. Die KI ersetzt nicht die Zahnärzt:innen, aber sie liefert eine digitale Zweitmeinung.
Ich lade das Röntgenbild hoch, und die KI zeigt mir potenziell auffällige Stellen. Das ist besonders hilfreich in stressigen Situationen oder wenn ich in der Praxis gerade keine zweite Meinung einholen kann. Es gibt mir Sicherheit, nichts zu übersehen.
Darüber hinaus wollen wir die Kommunikation zwischen Praxis und Patient:innen weiter verbessern – da wird in Zukunft noch einiges kommen.
Dr. Flex: Julien, vielen Dank für das Gespräch!
Julien Bergner: Sehr gerne, danke euch!
Foto: Dampsoft GmbH_Julien Bergner_by Koenigs-Fotografie-Berlin_4
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