Luise Schenderlein
Veröffentlicht am 26.07.2024 (Aktualisiert am 26.07.2024)

Effiziente Finanzlösungen für die Zahnarztpraxis: Christoph Müller von BFS im Gespräch mit Dr. Flex

Wie BFS Health Finance die digitale Transformation im Gesundheitswesen vorantreibt und Praxen im Alltag unterstützt

Die BFS health finance ist ein kompetenter Partner für Zahnärzte, Ärzte und Kliniken und bietet eine umfassende Unterstützung im Praxisalltag sowie maßgeschneiderte Finanzdienstleistungen im Gesundheitsmarkt. Christoph Müller ist Key Account Manager bei der BFS, und wir hatten das Vergnügen, ihm ein paar Fragen stellen zu dürfen. Im Interview lesen wir hier unseren Geschäftsführer Dr. Felix Wohlgemuth und Christoph! Viel Spaß!

Dr. Flex: Hallo, Christoph! Du bist Key Account Manager bei der BFS. Bitte stelle dich doch einmal kurz vor und beschreibe, was du so tust und wie du zur Weiterentwicklung der digitalen und analogen Services beiträgst.

Christoph Müller: Vielen Dank, Felix, und auch an Dr. Flex für die Einladung zu diesem Interview. Mein Name ist Christoph Müller und ich bin nun seit sieben Jahren Teil der BFS, genauer gesagt im Key Account Management als Finanzexperte tätig. In meiner Rolle begleite ich täglich einige unserer Schlüsselkunden. Besonders an meiner Position schätze ich die Flexibilität und Freiheit in meiner Arbeit, im Sinne unserer Mandanten und des Unternehmens zu agieren. Das bedeutet, dass ich ausreichend Freiraum habe, um meine Expertise so sinnvoll wie möglich für das Unternehmen und unsere Kunden einzusetzen. Dabei sehe ich mich weniger als Berater – oder uns als Berater – sondern eher als Partner unserer Mandantinnen und Mandanten. Wir erhalten täglich Fragestellungen aus den Bereichen Praxis und Patientenmanagement und werden um Einschätzungen, Empfehlungen oder einfach um einen kurzen Rat gebeten. Diese Abwechslung macht meine Funktion so interessant.

Um auf deine zweite Frage einzugehen, wie ich zur positiven Beeinflussung des digitalen und analogen Services beitrage: Ich würde das in zwei Punkten zusammenfassen. Zum einen stehen wir täglich im Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden, um zu besprechen, welche Lösungen, sei es unsere eigenen oder die, die der Markt anbietet, sinnvoll in deren Workflow integriert werden können. Das wäre meine Antwort auf deine Frage.

Dr. Flex: Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das klingt doch schon mal sehr gut. Was versteht die BFS unter innovativen digitalen Lösungen, und wie setzt ihr diese konkret um, um das Gesundheitssystem zu unterstützen?

Christoph Müller: Ja, das ist ein großer Begriff und eine große Frage. Ich würde zunächst im Kleinen darauf eingehen. Als ich vor fast acht Jahren bei BFS angefangen habe, war es völlig normal, dass Patientinnen und Patienten – die genauso unsere Kunden sind wie unsere Mandanten – alle Angelegenheiten, die uns betreffen, wie die Rechnungslegung, analog mit uns besprechen konnten. Also ganz klassisch telefonisch, per E-Mail, Fax und Post. Gleichzeitig war es sehr wichtig, den Patienten auch eine digitale Lösung anzubieten, und die gibt es bei uns schon lange: das Patientenportal. Das kennt man heute aus allen möglichen Bereichen. Im Jahr 2021, nicht weil es gerade im Trend lag und jeder das gemacht hat, sondern weil es sinnvoll war, haben wir den nächsten Schritt unternommen und das Ganze in eine Service-App überführt. Seien wir ehrlich, das Smartphone ist für die meisten – mich eingeschlossen – nicht mehr wegzudenken. Es ist der Dreh- und Angelpunkt für die gesamte Organisation, sei es im familiären oder beruflichen Umfeld. Mit dieser Service-App haben wir es geschafft, neben dem analogen Service, den wir weiterhin telefonisch anbieten, eine zweite Lösung bereitzustellen, die rund um die Uhr verfügbar ist. Unser Ziel ist es, den Patienten – im Sinne eines sicheren Services – die gleichen Möglichkeiten zu bieten, ohne dass sie in persönliche Interaktion mit uns treten müssen.

Dr. Flex: Das ergibt auf jeden Fall Sinn. Diesen Weg verfolgen wir bei Dr. Flex auch in gewisser Weise, indem wir teilweise analoge und größtenteils digitale Ansätze kombinieren. Das hilft uns, die Prozesse effizient zu gestalten und die Digitalisierung voranzutreiben. Welche spezifischen Herausforderungen im Gesundheitswesen adressiert eure Firma mit ihren Lösungen, und wie messt ihr den Erfolg dieser Initiativen?

Christoph Müller: Auch eine sehr gute und berechtigte Frage: Wenn wir über Herausforderungen sprechen, müssen wir immer wieder feststellen, dass die größten Probleme im Praxisalltag oder in der gesamten Branche, und auch branchenübergreifend, auf das Thema Personal und Personalknappheit zurückzuführen sind. Es ist kein Geheimnis, dass dies ein zentraler Punkt ist. Ein weiterer großer Faktor ist die zunehmende Komplexität der Aufgaben einer Praxis als Praxisinhaber, Manager und Unternehmer. Jedes Jahr kommen neue Regelungen, Auflagen und Systeme hinzu. Das bedeutet, dass ein großer Teil der Zeit, die ich in meiner Praxis aufwende, für administrative oder Praxismanagement-Aufgaben verwendet wird, was wiederum bedeutet, dass weniger Zeit für die eigentliche Patientenversorgung bleibt. Ich würde vermuten, dass die meisten Zahnärzte und Humanmediziner sich lieber auf ihre Kernaufgabe, die Patientenversorgung, konzentrieren möchten.

Die BFS bietet seit über 30 Jahren eine Teillösung für dieses Problem an. Man muss sich fragen, ob es notwendig ist, alle Aufgaben selbst in der Praxis zu erledigen, oder ob man sie an einen Dienstleister oder ein Serviceunternehmen outsourcen kann. Wir bei BFS sind einer der großen Outsourcing-Dienstleister, die einen Teil der administrativen Aufgaben übernehmen. Das ist sicherlich keine Raketenwissenschaft, aber ein wichtiger Aspekt.

Nach Abschluss der Behandlung können alle administrativen Aufgaben rund um die Rechnungslegung an uns delegiert werden. Dadurch muss man sich weder um Zahlungen noch um Liquidität sorgen, und wir kümmern uns auch um Themen wie die Kostenerstattung. Gerade in jüngster Zeit sind die Reklamationen seitens der Versicherungsgesellschaften gestiegen. Das liegt daran, dass Praxen aufgrund der wirtschaftlichen Situation und Kostensteigerungen ihre Honorare regelmäßig kalkulieren müssen, was zu entsprechender Abrechnung führt und mehr Konfliktpotenzial bei den Versicherten schafft.

Zusätzlich bieten wir Patienten Lösungen an, wenn es um hohe Behandlungskosten von 4.000, 5.000, 6.000 Euro oder mehr geht. Solche Summen sind für uns in der Branche normal, stellen jedoch viele Patienten, insbesondere GKV-Patienten, vor Herausforderungen. Unsere Lösung in dieser Kette ist, den Patienten eine Teilzahlungslösung anzubieten, damit sie die Gesamtkosten über eine gewisse Laufzeit strecken können. So wird hochwertige zahnmedizinische Versorgung am Ende des Tages für die meisten oder sogar alle Patienten realisierbar.

Dr. Flex: Vielen Dank. Sehr schön ausgeführt. Das macht absolut Sinn. Das spielt auch in meine nächste Frage hinein: Wie arbeitet euer Expertenteam mit Ärzten und Zahnärzten zusammen, um praxisnahe Lösungen zu entwickeln? Kannst du da ein Beispiel nennen?

Christoph Müller: Ich möchte ein konkretes Beispiel nennen, das nicht direkt mit unserem Kerngeschäft zu tun hat, sondern zeigt, wie man Dinge auch anders angehen kann. Ein Herzensprojekt unserer Geschäftsleitung war der vor zwei Wochen stattgefundene Odontathon im Signal Iduna Park – der sogenannte Hackathon der Zahnmedizin. Es war keine klassische Fortbildungsveranstaltung oder ein üblicher Kongress, sondern ein Event, das das klare Ziel verfolgte, eine Plattform für die Interaktion und Vernetzung von Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen zu schaffen.

Es waren alle aus der gesamten Branche eingeladen – egal ob Zahnärztinnen und Zahnärzte, Humanmediziner, die Industrie, Designer, Programmierer – kurz gesagt, die klugen Köpfe und Pioniere der Branche. Ziel war es, sich mit den Herausforderungen, die wir und auch andere im Markt sehen, auseinanderzusetzen und Lösungen zu entwickeln.

In diesem Jahr haben wir uns beispielhaft mit dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel, also der Personalknappheit, auseinandergesetzt. Ein weiteres großes Thema war die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI). Diese Begriffe sind zwar inflationär, aber es ist wichtig, genau hinzuschauen, was wirklich dahintersteht. Oft wird viel versprochen, aber die Realität sieht anders aus, wenn man hinter die Kulissen schaut.

Ein Bereich, der mir persönlich am Herzen liegt, ist die zahnärztliche Versorgung auf dem Land. Wir sehen, dass viele Praxen in bestimmten Regionen schließen, weil es keinen Nachfolger gibt, während viele Gründer sich lieber in den Städten niederlassen. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass diejenigen, die sich in ländlichen Regionen niederlassen, tolle Patienten, ein gutes Team und eine ganz andere Beziehung zu ihren Patienten haben. Dafür möchte ich an dieser Stelle werben.

Das Thema der Versorgungssicherheit auf dem Land war ein großes Anliegen, ebenso wie die öffentlichen Gesundheitsausgaben und die Chancen des sogenannten zweiten Gesundheitsmarkts für die Branche. Auch diesen Themen haben wir uns mit den Experten gewidmet. Ich kann heute noch nicht viel davon berichten, da ich selbst nicht vor Ort war, aber ich bin gespannt, welche Ergebnisse wir in der Zukunft von diesen Sessions und Teilnehmerkreisen hören und sehen werden.

Dr. Flex: Das klingt auf jeden Fall interessant, denn wir als Dr. Flex waren auch leider nicht vor Ort. Aber so wie du es beschrieben hast, ist das auch ein Thema, was wir wahrscheinlich beim nächsten Event auch mitnehmen werden müssen. Inwiefern sind die digitalen Lösungen eurer Firma darauf ausgelegt, den administrativen Aufwand für Ärztinnen zu minimieren?

Christoph Müller: Ja, an dieser Stelle muss man vielleicht sagen: **Unser großer Wunsch und das große Ziel ist es natürlich, integrativer mit Unternehmen wie Dr. Flex und anderen zusammenzuarbeiten, also über gemeinsame Schnittstellen

einen höheren Nutzen für den Kunden zu schaffen.**

Ein Beispiel, auf das wir sehr stolz sind, ist unsere Kooperation mit Dampfsoft. Wie ihr, arbeiten wir regelmäßig mit den großen Praxisverwaltungssystem-Herstellern zusammen. Vor einigen Jahren haben wir gemeinsam mit Dampfsoft, mit denen ihr ja meines Wissens nach auch eng kooperiert, durch die Einführung des Faktura-Cockpits einen erheblichen Mehrwert für diese Nutzergruppe geschaffen.

Generell arbeitet man in der Branche sowohl persönlich als auch digital zusammen. Digital bedeutet häufig, dass dies über geschützte Mandantenportale erfolgt, ähnlich wie beim Onlinebanking. Unser Ziel war es, diesen Medienbruch zu minimieren, also den doppelten Login über eine externe Plattform zu vermeiden und stattdessen die Funktionen direkt in die Software zu integrieren. Das haben wir damals mit Dampfsoft durch das Factoring-Cockpit erreicht.

Um das Ganze messbar zu machen: Kunden, die diese Schnelligkeit, Transparenz und Einfachheit einmal erlebt haben, möchten nicht mehr darauf verzichten und den Schritt zurückgehen. Wenn ich mir etwas wünschen darf, dann ist es, dass solche Arten der Integration und Zusammenarbeit mit verschiedenen Anbietern im Markt weiter vorangetrieben werden. Schlussendlich können wir alle davon profitieren.

Dr. Flex: Ja, absolut. Wir haben von Anfang an immer auf Schnittstellen gesetzt. Das ist quasi das Kernfeature, das Add-on-Tools bieten müssen, um einen vernünftigen Übergang vom PVS in das eigentliche Tool zu gewährleisten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies ein zentrales Element dieser Features ist – und das ist auf jeden Fall notwendig.

Wie unterstützt euer Service die Patientinnen und Patienten direkt, und welche Rückmeldungen erhaltet ihr zu euren Angeboten?

Christoph Müller: Vielleicht ein kurzer Hinweis zur Patienten-App: Viele Praxen reagieren auf Digitalisierungsmöglichkeiten nicht ablehnend, sondern eher mit einer gewissen Skepsis bezüglich der Akzeptanz seitens der Patienten. Für uns war es extrem spannend zu messen, wie das Patientenportal und die Service-App genutzt werden – also vom Endkunden, den Patienten, die in unserer Wahrnehmung unsere Kunden sind. Interessant ist, wenn man sich die Auswertungen von unserer IT ansieht, zu welchen Uhrzeiten diese Services genutzt werden.

Ein weiterer Punkt, der oft als Hinderungsgrund angeführt wird, ist das Altersklientel in der Praxis. Es wird vermutet, dass diese Lösungen keine Akzeptanz finden. Dem möchte ich mit unserer Statistik begegnen, die zeigt, dass diese Services nicht nur von Digital Natives, sondern bei einfacher Bedienbarkeit in jeder Altersgruppe akzeptiert werden. Tatsächlich haben wir sogar mehr Zugriffe von Patientinnen und Patienten über 40, 50 und älter. Es ist also wichtig, das nicht per se auszuschließen.

Zu den Serviceangeboten bei Patienten haben wir kurz gesprochen: Wir von BFS haben eine Kundenbeziehung zur Praxis und zum Patienten. Der größte Mehrwert entsteht in der Unterstützung der Durchsetzung der Kostenerstattung. Es geht darum, dass die Praxis wirtschaftlich und rechtskonform honoriert wird und im besten Fall die Kostenerstatter 100 % oder zumindest 95 % übernehmen. Hier bekommen wir sehr positives Feedback, weil es entscheidend ist, dass Patienten bei einem Kostenkürzungsschreiben der Kasse nicht allein gelassen werden. Das kann von 5 € bis zu mehreren 1.000 € reichen.

In vielen Fällen ist die Rechnung der vorerst letzte Kontaktpunkt zu Patient:innen. Alle positiven Leistungen vorher, von Diagnostik, über Behandlung und sonstiger Services, können davon überschattet werden. Daher ist es auch in dieser Phase ratsam, für Patient:innen da zu sein. Hier kann die Praxis an uns verweisen bzw. sich der Patient direkt mit uns in Verbindung setzen, vorzugsweise digital.

Außerdem ist es sehr empfehlenswert, Teilzahlungsmöglichkeiten anzubieten, damit ein Behandlungswunsch auch finanziell zu stemmen ist. Ab wann Behandlungskosten zu hoch ausfallen, ist für jeden Patienten sehr individuell und unterschiedlich.

Gerade in Bezug auf diese Option erhalten Praxen, die mit uns zusammenarbeiten, viel positiven Zuspruch.

Dr. Flex: Es ist absolut sinnvoll, die negativen Assoziationen, die mit dem Rechnungswesen einhergehen, von der Praxis selbst zu trennen und euch als Dienstleister in professionelle Hände zu übergeben. Dadurch kann die Praxis ihr positives Image bei den Patienten beibehalten, und beiden Seiten ist geholfen. Die BFS bietet umfangreiche finanzielle Dienstleistungen wie Factoring und Prozessoptimierung an. Wie integriert ihr dies in die tägliche Arbeit der Ärzte?

Christoph Müller: Zum Thema Factoring haben wir bereits in zwei Punkten gesprochen. Nun zum Thema Prozessoptimierung: Ich möchte mit einem praktischen Beispiel von gestern beginnen. Wenn wir einen Kunden für die BFS begeistern können, endet diese Kundenbeziehung nicht mit dem Vertragsabschluss. Gerade wenn eine Praxis vorher mit keinem Dienstleister gearbeitet hat, ist es elementar wichtig zu verstehen, wie man das konkret in den Praxisalltag umsetzt.

Wir begleiten den Onboarding-Prozess digital oder analog, und ich finde, die analoge Form hat hier einen Vorteil. Eine Schulung vor Ort zur Einführung von BFS dauert mindestens eine Stunde, oft auch zwei. Warum? In einer halben Stunde kann ich alles erklären, aber der Schlüssel liegt im direkten Austausch mit den Menschen vor Ort – vom Inhaber über die Behandler und die Assistenz bis zur Verwaltung und Anmeldung, die das Nervennetz der Praxis darstellt.

Jeder hat unterschiedliche Fragestellungen im Kontext: „Was machen wir da eigentlich? Wo sind die Mehrwerte?“ Deshalb ist es wichtig, sich am Anfang viel Zeit zu nehmen, um die Integration und Zusammenarbeit abzustimmen. So versteht jeder seine Aufgaben und die Schnittstellen, was zu einem reibungslosen Start führt. Es bietet der Praxis Sicherheit zu wissen, wie alles funktioniert und wohin sie sich bei Fragen wenden kann.

Wir begleiten die Praxen also sehr eng bei der Einführung unserer Dienstleistungen.

Dr. Flex: Das macht absolut Sinn. So praktizieren wir es auch bei Dr. Flex. Das Erstgespräch sowie das Einrichtungsgespräch finden immer persönlich statt. Unsere Vertriebsmitarbeiter und Supportmitarbeiter sind fest an einzelne Praxen gebunden, sodass diese sich auch im Nachgang immer wieder an die gleiche Person wenden können. Das schafft eine persönliche Bindung zwischen den Praxen und unserer Firma sowie unserem Produkt.

Christoph Müller: Wenn ich ergänzend noch etwas hinzufügen darf: ich finde, Logos kann man relativ schnell austauschen. Ich bin kein Fußballfan, aber es ist wie im Fußball – da wechselt man auch gerne mal das Trikot. Dennoch bin ich fest überzeugt, dass es am Ende ein absolutes People Business ist. Natürlich arbeitet man jetzt für den besten Verein, das steht außer Frage. Aber schlussendlich folgen Menschen anderen Menschen und alles andere muss dem untergeordnet werden. Es muss funktionieren. Das ist ein Grundbedürfnis für eine gute Zusammenarbeit. Der Unterschied wird durch die Person gemacht, die in direkter Interaktion mit den Kunden steht. Das ist aus meiner Sicht der entscheidende Faktor.

Dr. Flex: Kann ich absolut bestätigen. Welche Rolle spielen Online-Terminvergabe-Plattformen in eurem Portfolio der digitalen Lösungen?

Christoph Müller: Für mich spielt das Thema Online-Terminmanagement eine ganz wichtige Rolle. Wenn ich zu einem Neukunden fahre, habe ich zwar keine Checkliste, aber eine meiner Fragen ist immer: Wie organisiert ihr euer Patientenmanagement? Vor allem, wie organisiert ihr euer Bestands-Patientenmanagement? Wie ist die Terminvergabe bei euch geregelt, egal ob analog oder digital? Wie werden Termine vereinbart? Online-Terminmanagement kann man aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Ich war letzte Woche auf einer Fortbildungsreise, bei der wir auch über Dr. Flex und Marktangebote gesprochen haben. Warum setzen Kunden es ein, und warum nicht? Es gibt mehrere Gründe, die dafür sprechen. Ein praktisches Beispiel: Ich war gestern mit einem Kunden essen und habe den Tisch über OpenTable gebucht. Warum? Weil es einfach ist. Ich bekomme eine Bestätigung und eine Erinnerung, ob ich den Termin, in diesem Fall den Tisch, wahrnehmen möchte. Das bietet mir eine Erinnerungsfunktion und gibt dem Restaurant Sicherheit, dass der Termin stattfindet. Es geht also um den Servicegedanken der Praxis, dass ich den Patienten diese Möglichkeit biete.

Ein weiterer Aspekt ist die neue Patientenakquise. Neue Patienten suchen heute gezielt nach einer Praxis. In Zeiten, in denen wir telefonisch oft schwer erreichbar sind, weil wir alle beschäftigt sind, hilft Online-Terminmanagement, die Erreichbarkeit zu erhöhen und das Anrufaufkommen zu senken. Patienten können ihre Termine online buchen, was die Praxisentlastung und die Patientenbindung fördert.

In eurem Fall finde ich es hervorragend, wie ihr das Interface auf der Homepage gestaltet habt. Es fällt ins Auge, und der Buchungsprozess ist einfach und entspannt – wenige Klicks, wenige Eingaben, und der Termin ist gebucht. Die integrativen Schnittstellen zu vielen Softwareanbietern verhindern doppelte Buchungen und erleichtern die Arbeit. Ich mag es nicht, Dinge doppelt und dreifach zu tun, wenn es einfacher geht. Die integrative Schnittstelle in die Terminbücher sorgt dafür, dass es nicht zu Doppelbelegungen oder Irritationen kommt. Daher ist es wichtig, dass jede Praxis sich mit dem Thema Online-Terminmanagement beschäftigt. Ob es dann die beste Lösung für die jeweilige Praxis ist, muss individuell herausgefunden werden.

Dr. Flex: Absolut. Du hast eigentlich alle Kernpunkte angesprochen, denen ich vollkommen zustimme. Da gibt es eigentlich nichts hinzuz

ufügen. Genauso sehen wir das auch.

Nun zu einer anderen Perspektive: Wie könnte eine Partnerschaft zwischen euch und einer Plattform für Online-Terminvergabe aussehen, um gemeinsam die Effizienz und Patientenzufriedenheit in Arztpraxen zu steigern?

Christoph Müller: Das ist eine sehr gute Frage – und da muss ich wahrscheinlich ein paar Sekunden länger darüber nachdenken. Aber ich möchte schon mal mit einer Antwort beginnen. (Ich versuche, gleichzeitig zu antworten und mir Gedanken zu machen.) Zum ersten Punkt: Wie sehen wir einen gemeinsamen Nutzen? Wie vorhin erwähnt, stellen wir viele Fragen, ähnlich einer Anamnese beim Kunden, besonders wenn wir ihn noch nicht kennen. Wir fragen nach vielen Dingen und Schmerzpunkten.

Für mich ist es elementar wichtig, für verschiedene Herausforderungen im Praxisalltag unserer Kunden nicht unbedingt eine eigene Lösung anzubieten. Es ist ein hoher Anspruch zu sagen, man kann alles am besten, und das ist einfach nicht so. Stattdessen sollte man schauen, wo es die passendste oder beste Lösung gibt, die wir vielleicht nicht selbst anbieten, aber die am Markt verfügbar ist – vom Kunden aus gedacht.

Deshalb ist es für mich wichtig, dass mein Angebot gut gefüllt ist. Wenn die Frage kommt: „Herr Müller, Christoph, kennst du ein Unternehmen, das in diesem Bereich etwas anbietet?“, möchte ich antwortfähig sein und eine klare Empfehlung für ein Produkt oder eine Dienstleistung aussprechen können. Das ist uns in der Netzwerkarbeit, wie wir sie betreiben, ein sehr wichtiger Punkt, um sich abzuheben und zu unterscheiden.

Was ich mir wünschen würde, betrifft Schnittstellen. Ich bin kein ITler oder Produktdesigner, aber ich würde mir wünschen, dass die verschiedenen Systeme am Markt – ob Online-Terminmanagement, Patientenaufnahme, Factoring und viele andere – integrativer zusammenarbeiten, immer vom Kunden aus gedacht und natürlich den Patienten nicht vergessen. Das ist eher ein Wunsch und weniger die konkrete Antwort auf die Frage, wie eine Partnerschaft aussehen könnte.

Dr. Flex: Ja, das ist die richtige Antwort auf die Frage – da gebe ich dir absolut recht. Also die Schnittstellen zwischen den Systemen, dass die miteinander sprechen können. Dass die Daten sparsam abgefragt werden bzw. auch geteilt werden in gewissem Maße des Datenschutzes, so es möglich ist. Das ist ein absoluter Anspruch an unsere Branche, und den sollten wir auch wirklich wahrnehmen und das als Herausforderung sehen. Dann ist es ja wirklich so, dass es dann ins Detail-Tuning geht, und dann gibt es, wie gesagt, einen riesigen Blumenstrauß an Tools, die nicht miteinander sprechen, nur jedes Tool für sich, und wir – zum Beispiel die BFS und Dr. Flex – arbeiten ja bereits mit den PVS-Herstellern schon eng zusammen. Dass man da noch weitergeht, ist absolut sinnvoll. Gibt es aktuelle Trends oder technologische Entwicklungen im Gesundheitswesen, die du besonders im Blick hast und die in näherer Zukunft die Art und Weise, wie eure Firma operiert, beeinflussen könnten?

Christoph Müller: Oh ja, klare Antwort: Ich bin wöchentlich, vielleicht sogar täglich wissbegierig, was es Neues im Markt gibt. Einen Trend, den ich aktuell beobachte und der spannend ist, betrifft Start-ups. Diese kommen oft nicht aus dem Dentalbereich, sondern aus der Tech- oder Finanzbranche und erkennen Probleme in unserer Branche, für die es ihrer Meinung nach bereits Lösungen gibt. Sie bringen frische Perspektiven und Lösungen, die uns weiterhelfen können.

Ein Thema, mit dem wir uns aktuell intensiv beschäftigen, ist die Befundung und Dokumentation im Behandlungszimmer, sowie die Abrechnung. Es gibt einige Start-ups, die in diesem Bereich durchstarten. Wir prüfen solche Lösungen immer sehr genau: Sind sie schon einsatzfähig? Bieten sie bereits den gewünschten Kundennutzen? Und wie können wir mit unserer Expertise dazu beitragen, diese Lösungen weiterzuentwickeln?

Ein weiterer wichtiger Bereich, der in den letzten zwei Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat, ist die Patientenaufnahme. Es geht darum, systematisch zu analysieren, wie ein Patient die Zahnarztpraxis durchläuft – oft als Patient Journey bezeichnet. Wir überlegen, wie wir die verschiedenen Touchpoints mit Patienten sinnvoll in analoger Form durch Personal und in digitaler Form durch Technologien kombinieren können, um das Patientenerlebnis zu verbessern, den Arbeitsaufwand zu reduzieren und Prozesse zu automatisieren. Das sind zwei Trends, die wir erkennen. Wir sind bestrebt, in diesen Bereichen mit den entsprechenden Unternehmen im Austausch zu bleiben und kooperativ zusammenzuarbeiten.

Dr. Flex: Ja, das klingt interessant. Die Beobachtung des Marktes ist absolut wichtig, um keine Trends zu verpassen und frühzeitig am Ball zu bleiben. Das machen wir genauso, indem wir verschiedene Start-ups sowohl in derselben Branche als auch in Teilbranchen im Auge behalten.

Es wird immer spezialisierter: Die Features werden spezifischer, und es gibt nicht mehr die großen Unternehmen, die alles anbieten. Stattdessen entwickeln wir uns eher zu einem Markt, in dem einzelne Tools nur einen speziellen Use Case abdecken und dadurch besonders gut in diesem einen Bereich sind. Deshalb ist es entscheidend, die Trends nicht zu verpassen.

BFS und Dr. Flex halten natürlich immer Augen und Ohren offen, um nichts zu übersehen. Wie ich das verstanden habe, sondiert ihr auch Unternehmen und prüft, ob Beteiligungen oder Kooperationen sinnvoll sind. Das ist natürlich eine wichtige Überlegung.

Christoph Müller: Ich glaube, letzteres kann man mit den Worten unserer Geschäftsführung beantworten: Wir sind generell offen für alles, was Investments angeht. Allerdings tätigen wir als BFS selbst keine klassischen Investments. Unser Mutterkonzern Bertelsmann, der unabhängig von uns agiert, setzt mit Bertelsmann Investments seit längerem auf Investitionen in die Gesundheitsbranche. Diese Investitionen erfolgen also eher mittelbar über unseren Mutterkonzern.

Unsere Kollegen bei Bertelsmann prüfen genau, welche Start-ups und Unternehmen interessant sein könnten. Wir bei BFS schließen keine monetären Kooperationsvereinbarungen ab und dürfen das auch nicht. Unser Fokus liegt darauf, Kundennutzen zu stiften und darüber zu sprechen, wie wir durch Partnerschaften auf Augenhöhe einen Preisvorteil oder eine bessere Kundenbindung für beide Seiten schaffen können. Diese Partnerschaften basieren auf der Überzeugung von der Qualität der Leistung oder Dienstleistung.

Dr. Flex: Ja, das sind, glaube ich, abschließende Worte an Christoph. Also vielen vielen Dank für das Interview!

Christoph Müller: Gerne!

**Link: ** BFS health finance

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