Klaus Schenkmann und das Team seiner Marketingagentur "parsmedia" beraten Zahnarztpraxen im Bereich der strategischen Kommunikation und setzen mit den Praxen die besprochenen Maßnahmen um.
Auf seinem Blog veröffentlicht er regelmäßig Texte zum Thema “Marketing” und “Kommunikation” für Zahnarztpraxen. Dazu gibt es regelmäßigen Input zum Thema im Praxismarketing-Podcast “punk.tuell” - Link zum Podkcast.
Mit uns erörterte Schenkmann im Gespräch, was Praxen aus seiner Sicht “gut” und was sie nicht gut machen.
Sein immerwährender Ansatz ist die Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke (Employer Branding) und aktives Retention - also das Binden von Mitarbeiter:innen- statt Recruiting, dem Beschaffen von neuen Mitarbeiter:innen.
Wir fassen die Inhalte unseres Interviews mit ihm zusammen!
Zahnarztpraxen stehen vor der erheblichen Herausforderung eines Mangels an qualifiziertem Personal, einer Situation, die sich in den nächsten Jahren voraussichtlich noch mehr verschärfen wird.
In dieser kritischen Zeit ist es für Praxen unerlässlich, die Karrieremöglichkeiten und Perspektiven hervorzuheben, die der Bereich der Zahnmedizin für junge Menschen bereithält.
Obwohl der Einsatz von Social Media für sofortige Rekrutierungsbemühungen weit verbreitet ist, betont Klaus Schenkmann die eindeutige Notwendigkeit einer langfristigen Strategie, damit die Attraktivität der Praxen als Arbeitsplatz gesteigert werden kann. Dies erfordert den Aufbau einer überzeugenden Arbeitgebermarke und einer positiven Unternehmenskultur, um potenzielle Bewerber erfolgreich anzusprechen.
Als Schlüsselelement dieser erwähnten Strategie sieht er vor allem die Entwicklung eines stringenten Führungs- und Wertekonzeptes. Wichtig ist zudem eine wahrhaftige Authentizität in sozialen Netzwerken und überall dort, wo Menschen mit der Praxis “in touch” kommen.
Investitionen in Werbung auf diesen Plattformen können sich als kontraproduktiv erweisen, wenn nicht zunächst eine authentische und glaubwürdige Online-Präsenz etabliert wird. Es ist entscheidend, dass potenzielle Mitarbeiter:innen ein realistisches und ansprechendes Bild der Praxis erhalten, wenn sie Online-Plattformen besuchen.
Ebenso wichtig ist ein tiefes Verständnis der Zielgruppen. Es gilt, die spezifischen Bedürfnisse, Erwartungen und Präferenzen unterschiedlicher demografischer Gruppen - von jungen Auszubildenden bis hin zu erfahrenen Fachkräften - zu erkennen. Effektive Kommunikation, insbesondere bei der Ansprache junger Menschen, erfordert heute mehr als Präsenz in sozialen Netzwerken; eine informative und einladende Karrierewebseite ist unerlässlich, da viele ihre Suche über Suchmaschinen wie Google beginnen.
Vor jeder externen Kommunikation ist es für Unternehmen und Praxen von größter Bedeutung, intern Klarheit zu schaffen. Schenkmann meint damit eine sorgfältige Reflexion der Praxen über ihre Unternehmensidentität, ihre Werte und das, was sie potenziellen Mitarbeiter:innen bieten können. Eine klare und authentische Botschaft hilft, das tatsächlich richtige Publikum anzuziehen.
In Bezug auf die Mitarbeiterbindung hebt Klaus Schenkmann im Rahmen unseres Gespräches immer wieder die Bedeutung der Erhaltung des aktuellen Teams hervor, anstatt sich ausschließlich auf die Einstellung neuer Mitarbeiter:innen zu konzentrieren. So sei ein engagiertes und zufriedenes Team widerstandsfähiger gegenüber kurzfristigen Personalengpässen und trüge zur positiven Atmosphäre am Arbeitsplatz bei.
In der heutigen Arbeitswelt müssen Arbeitgeber:innen auch ein Umfeld schaffen, das wirtschaftliche Sicherheit bietet, Karrieremöglichkeiten fördert und eine gesunde Work-Life-Balance unterstützt, die für Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen gleichermaßen förderlich sein muss.
Klaus Schenkmann ist sich der Wichtigkeit einer frühen Berufsorientierung bewusst. Unternehmen und Praxen sollten ihre Bemühungen verstärken, um aktiv in Schulen und Gemeinden zu werbe, wobei darauf hingewiesen wird, dass universitäre Ausbildung nicht der einzige Weg zum beruflichen Erfolg ist. Ausbildungswege können ebenso lohnend sein und bieten wertvolle Karrierechancen. Zusammenfassend unterstreicht das Gespräch die Notwendigkeit, in eine authentische Online-Präsenz, einem tiefen Verständnis für die Zielgruppen und eine anpassungsfähige Arbeitskultur zu investieren, die sowohl das Anziehen neuer Talente als auch die Bindung bestehender Mitarbeiter:innen unterstützt.
Die Bewältigung von Personalengpässen in solch spezialisierten Einrichtungen wie Zahnarztpraxen ist eine komplexe Herausforderung, die jedoch durch den strategischen Einsatz digitaler Technologien und Prozessoptimierungen etwas gemildert werden kann. Ein effektiver Ansatz ist die Digitalisierung von Prozessen durch Praxisverwaltungssysteme, die Verwaltungsaufgaben wie Terminplanung in Form von Online-Terminvergabe, Dokumentation, Rechnungsstellung und Patientenerinnerungen automatisieren. Diese Automatisierung trägt zur Entlastung des Personals bei und steigert die allgemeine Effizienz.
Des Weiteren bietet auch die sogenannte “Telemedizin” eine praktische Lösung, indem sie es ermöglicht, Konsultationen virtuell durchzuführen, wodurch physischer Raum und Personalressourcen für komplexere Fälle vor Ort freigehalten werden können. Ebenso kann das Outsourcing von Aufgaben, die nicht direkt mit der Patientenversorgung zusammenhängen, wie Buchhaltung und Marketing, den Druck auf das interne Team verringern und es ihm ermöglichen, sich auf wesentliche Aufgaben zu konzentrieren.
Die berufliche Weiterentwicklung muss nicht stillstehen; digitale Tools bieten Möglichkeiten für Online-Schulungen, durch die Mitarbeiter ihre Fähigkeiten erweitern können, ohne die Praxis verlassen zu müssen. Das fördert die Flexibilität und Zufriedenheit im Team. Parallel dazu kann die Nutzung von Künstlicher Intelligenz und Analytik helfen, datengetriebene Einblicke zu gewinnen, Ressourcen effektiv zu planen und fundierte Prognosen zu erstellen, etwa zur Vorhersage von Stoßzeiten, was eine optimierte Dienstplanung ermöglicht.
Um die Teamdynamik und Zusammenarbeit zu verbessern, besonders wenn Remote-Arbeit involviert ist, können interne Kommunikationstools wie Slack, Microsoft Teams oder Medikit eingesetzt werden. Diese Tools fördern eine effiziente Kommunikation und tragen zu einem positiven Arbeitsumfeld bei.
All diese Strategien sollten jedoch nicht isoliert implementiert werden, so Schenkmann. Es ist von entscheidender Bedeutung, das gesamte Team in den Integrationsprozess dieser digitalen Initiativen einzubeziehen, ihre Bedürfnisse zu verstehen und auf ihre Herausforderungen einzugehen. Letztendlich sollte “Technologie” als Unterstützung für die Mitarbeiter fungieren, den menschlichen Aspekt der Patientenversorgung aber nur ergänzen und nicht ersetzen. Die Technologie kann zur Überbrückung von Personalengpässen beitragen, ohne die Qualität der Betreuung zu beeinträchtigen.
In der heutigen schnelllebigen, technologiegetriebenen Welt erkennen Zahnarztpraxen zunehmend die Notwendigkeit, Effizienzsteigerungssoftware und KI-Technologien zu integrieren. Diese digitalen Innovationen, obwohl sie menschliche Arbeit nicht vollständig ersetzen, sind entscheidend für die Prozessoptimierung und Entlastung des Personals. Durch die Automatisierung routinemäßiger Aufgaben können sich Mitarbeiter:innen auf komplexere und zwischenmenschliche Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren. Das macht die Praxis möglicherweise attraktiver für Patient:innen und potenzielle neue Mitarbeiter:innen - insbesondere für die jüngeren Generationen, die eine digital fortgeschrittene Arbeitsumgebung suchen.
Im Bereich der Zahnmedizin zeigt sich die Anwendung von KI beispielsweise bei der Auswertung digitaler Röntgenbilder, was die Diagnosegenauigkeit verbessert, so Schenkmann. Trotzdem dient die KI am besten nur als unterstützendes Tool - das Fachwissen und die menschliche Beurteilung sollten in allen Aspekten, insbesondere bei der Überprüfung von KI-generierten Daten, unerlässlich bleiben.
Außerhalb des direkten Technologie-Einsatzes ist die Online-Präsenz einer Praxis von entscheidender Bedeutung für das Anwerben von Mitarbeiter:innen und das Anziehen von Patient:innen - insbesondere durch eine ansprechende Website und das Engagement in der Gemeinschaft. Tools wie "Dr. Flex" für Online-Terminvereinbarungen machen Praxen attraktiv und zugänglich, während aktives Gemeinschaftsengagement und positives Empfehlungsmarketing die Praxis lokal verankern.
Im Bereich des Recruitings ist Kreativität gefragt, weit entfernt von generischen Inhalten, wobei das bestehende Team eine wertvolle Ressource für Einblicke und Feedback darstellt. Abschließend wird Zahnärzten die Rolle des Unternehmers zugeschrieben, wobei Klaus Schenkmann betont, dass der Erfolg einer Praxis eine ganzheitliche Investition in Technologie, Gemeinschaft und Personal erfordert. Das Engagement für diese verschiedenen Aspekte des Geschäftsbetriebs, unterstützt durch Fachagenturen, ist entscheidend für die nachhaltige Zukunft einer Praxis.
Kurze Vita Klaus Schenkmann:
Unsere zahlreichen Schnittstellen zu diversen Praxis-Softwares ermöglichen eine automatische Terminübertragung.
So wollen wir Patient:innen den Zugang zur medizinischen Versorgung entscheidend vereinfachen.
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