Luise Schenderlein
Veröffentlicht am 25.01.2021 (Aktualisiert am 05.04.2023)

Dermanostic - Hautarzt per App ist jetzt Dr. Flex Partner

Dies funktioniert, weil die Smartphones seit 2015 eine ausreichende Bildqualität bieten, was ermöglicht, 90% aller Hauterkrankungen mittels Bild - Text - Verfahren zu diagnostizieren.

Dermanostic - unkomplizierte fachärztliche Diagnosestellung durch Hautärzte per App

Interview mit Frau Dr. Martin - Dermatologin in Weiterbildung

Die zwei befreundeten Paare Dr. med. Alice und Dr. med. Ole Martin sowie Dr. med. Estefanía und Patrick Lang sind Gründer des Düsseldorfer Startup “dermanostic”. Sie bieten mit Ihrem einzigartigen Projekt den “Hautarzt per App”: mittels drei in der App hochgeladenen Fotos und eines beantworteten Fragebogens bekommt der Nutzer innerhalb von 24 Stunden von einem der Hautfachärzte eine Diagnose mit Therapieempfehlung und Rezept zugesandt. Dies funktioniert, weil die Smartphones seit 2015 eine ausreichende Bildqualität bieten, was ermöglicht, 90% aller Hauterkrankungen mittels Bild - Text - Verfahren zu diagnostizieren. Frau Dr. Martin, mit der wir unser Gespräch führten, spricht von einer Quote, die der eines niedergelassenen Arztes entspricht.

Frau Dr. Martin, wie ist Ihre Entstehungsgeschichte und was bezeichnet Ihr Geschäftsmodell?

Wir sind vor einem Jahr eigentlich aus dem Bedarf heraus entstanden, da viele Menschen aus dem Familien- und Freundeskreis uns per Whatsapp kontaktiert und Bilder von ihren Hautveränderungen geschickt haben. Daraufhin haben wir gesehen, dieser Bedarf ist anscheinend sehr groß, aber nicht jeder kennt einen Hautarzt oder jemanden, der in der Hautklinik arbeitet. Das war sozusagen die Entstehungsgeschichte: dass wir gesagt haben, wir professionalisieren das und machen eine komplette Telepraxis für Dermatologie - nicht nur mit einer Diagnose, sondern auch mit Rezept. Dann haben wir zu Viert - wir sind 2 befreundete Ärzte - Ehepaare als Gründer - zusammen die Telepraxis “dermanostic” gegründet, wo Ärzte angestellt sind und telemedizinisch behandeln.

Wie zufrieden sind Sie damit, haben Sie das Gefühl, dass Sie schon viele Hautkrankheiten diagnostizieren konnten und die Trefferquote sehr hoch ist?

Ja, wir haben mittlerweile nach knapp 7 Monaten über 3500 Patienten behandelt. Wir konnten in fast 100 % der Fälle eine Diagnose stellen und 86 % müssen anschließend nicht mehr zum Arzt gehen. Das heißt: 86 % sind nur via App, also digital, komplett behandelt worden. Die anderen 14 % haben eine Diagnose, aber es ist eine Diagnose, wo man z.B. operieren muss - z.B. bei Hautkrebs - oder wo noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden müssen, z.B. eine Blutabnahme - das kann man natürlich telemedizinisch noch nicht durchführen. Was wir ganz ganz toll finden ist, dass wir sowohl neugeborene Kinder haben als auch Patienten über 80 Jahre alt - Männer und Frauen. Wir haben schon über 216 verschiedene Diagnosen gestellt - wir freuen uns mittlerweile über jede neue Diagnose! Wir kontaktieren auch jeden Patienten im Verlauf durch Krankenschwestern erneut und befragen, ob es besser geworden ist. Die Patienten sind total begeistert! Weil sie am Anfang doch so skeptisch sind gegenüber Telemedizin, danach aber merken, da sind echte Menschen dahinter und wir begleiten sie von Tag 0 bis über die Behandlung hinaus.

Wie funktioniert dermanostic?

Man lädt die App herunter oder geht in die Webapp, macht drei Fotos, füllt einen kurzen Fragebogen aus und dann zahlt man 25 €. Die bekommt man von privaten Krankenkassen erstattet. Ansonsten sind die 25 € eine Privatzahlung, wir haben aber ab 2021 schon Kooperationsverträge mit einigen gesetzlichen Versicherungen. Ich bin selbst gespannt: warum es von den gesetzlichen Kassen noch nicht komplett übernommen wird ist, dass es noch keine KV-Ziffer für Bild-Text-Verfahren gibt. Das heißt es ist ein organisatorisches Problem weit über uns. Das wird aber kommen, da bin ich überzeugt von.

Warum gibt es eigentlich so wenig Hautärzte in Deutschland?

Es gibt wenig Weiterbildungsstellen für die Dermatologie. Das heißt: man muss die Assistenzarztzeit machen und dafür in die Klinik gehen und es gibt wenig Kliniken für Dermatologie in Deutschland, also sehr wenig Ausbildungsplätze. Und es gibt auf unsere gesamten deutschen Einwohner nur circa 5000 niedergelassene Dermatologen.

Wahnsinn, ich hab mich schon gewundert, das man selbst in Berlin kaum Dermatologen findet und selbst wenn, man dann mindestens ein halbes Jahr warten muss, bis man einen Termin bekommt. Gerade bei dermatologischen Erkrankungen ist es ja so, dass man etwas plötzlich bekommt, was man sich gar nicht erklären kann. Und dann ein halbes Jahr zu warten erscheint dann nicht sinnig...

Ja, absolut. Es betrifft halt auch das äußere Erscheinungsbild - es ist nicht wie der Blutzucker, der ein bisschen höher ist und den ich nicht wahrnehme.

Sie sind mit dermanostic ja auch so eine Art “Filter” - kann man das so sagen? Sie erstellen eine Diagnostik und filtern damit die sozusagen “einfachen” Fälle heraus - die “schweren” werden zu den Praxen weitergeleitet.

Ja. Ganz wichtig zu sagen: wir sind eine Ergänzung. Es funktioniert, wenn Telemedizin und die normale konservative Medizin Hand in Hand gehen, wunderbar. Das eine kann nicht das andere - und soll es auch gar nicht - ersetzen. Wir wollen ja vor Ort die Praxen entlasten. Genau wie Sie gesagt haben: die akuten Fälle, wo man lange wartet, behandeln, damit zum einen der Patient glücklich ist und auch der niedergelassene Arzt, weil er Zeit hat für seine Patienten vor Ort hat.

Welche Visionen haben Sie für dermanostic, sind weitere Features geplant?

Unsere Vision ist, dass dermanostic wirklich nicht nur für europäische, sondern weltweit für jeden Menschen möglich ist, der ein Smartphone besitzt und natürlich Internet hat. Wir wollen insbesondere auch in Bereiche reingehen, wo sonst tatsächlich keine Behandlung stattfindet - sprich: in Altenheimen, Pflegeheimen, weil da keine Ärzte vor Ort sind bzw. ausschließlich Hausärzte oder weil der Patient sich nicht verbalisieren kann. Ganz viel was mich oder was uns antreibt ist, dass wir z.B. zukünftig mal mit “Ärzte ohne Grenzen” zusammenarbeiten würden, das ist ja was sehr Schönes. Dass es eben nicht nur lokal hier in Deutschland sondern eben weltweit internationalisiert wird. Das ist noch ein sehr großes Projekt!

Wie kann Dr. Flex dabei unterstützen?

Das ist genau der Punkt! Weil Dr. Flex eine Anlaufstelle für Patienten ist, die aktiv nach einem Arzt suchen. Und gerade weil es in der Dermatologie ja nicht überall flächendeckend gleich viele Dermatologen gibt oder am Wochenende keine Notbesetzung stattfindet - man kann nur ins Krankenhaus - ist das unser Fit. Dr. Flex unterstützt die Patienten indem wir mit dermanostic dauerhaft verfügbar sind und vor allem dort angezeigt werden, wo es keinen Dermatologen gibt. Das ist für den Patienten, der bei Dr. Flex auf der Website ist, ein großer Gewinn - diese Patienten wollen wir ja auch gerade erreichen.

Vielen Dank für das nette Gespräch über Ihr so besonderes und tolles Projekt. Ganz viel Erfolg beim weiteren Verwirklichen Ihrer Ziele wünschen wir!

Fotografie Credits to Patrycia Lukas

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