In Deutschland hat jeder 10. Mensch Angst vor dem Zahnarztbesuch,
ein Drittel aller Menschen entwickeln gar eine regelrechte Phobie (unter Experten “Dentalphobie” genannt) - das Phänomen ist also kein seltenes. Viele Patienten mit Zahnarztangst gehen deswegen oft viel zu spät oder gar nicht zum Zahnarzt. In der Regel wird solche eine Phobie durch schlechte Erfahrungen in der zahnärztlichen Behandlung hervorgerufen und steigert sich, indem aufgrund dieser schlechten Erfahrungen oft jahrelang kein Zahnarzt aufgesucht wird. Erschwerend hinzu kommt, dass das Gebiss als Köperteil des Menschen sehr sensibel ist und an den Zähnen das Schmerzempfinden groß ist. Schmerzen beim Zahnarzt sind real - gepaart mit der Angst, hindern sie einige Menschen daran, eben keinen Arzt mehr aufzusuchen. In dieser Zeit der zahnärztlichen Abstinenz können sich die Zahnprobleme sogar verschlimmern, die Angst und die Scheu vor dem Besuch beim gefürchteten Zahnarzt wird größer und ein Teufelskreis beginnt seinen Lauf.
Dabei ist jenen an der Angst- leidenden Menschen zu helfen, denn im Vergleich zu früher gibt es technologisch fortschrittlichere Methoden, um gezielt auf den Patienten einzugehen und ihn schmerzfrei zu behandeln. Sogar auf Zahnarztangst spezialisierte Zahnärzte gibt es, die ganz besonders einfühlsam und entsprechend mit ihren Patienten umgehen. Um die Angst überwinden zu können, ist die richtige Behandlung bei einem möglichst darauf spezialisierten Zahnarzt nämlich das A&O!
Es gilt, die Symptome der Angst geringer werden zu lassen, so dass sich Körper und Geist des Patienten einigermaßen entspannen können - Ängste verkrampfen den Körper und das macht allein aus technischen Gründen für eine Behandlung keinen “Sinn”: verspannter Mensch, verspannter Kiefer.
Bevor eine Vollnarkose in Betracht gezogen wird, sollte man sich anderen Entspannungsmethoden gegenüber aufgeschlossen zeigen: etwa autogenem Training, Verhaltenstherapien oder der Hypnose. Möglich sind auch die Lachgas- Behandlung oder eine sogenannte Analgo-Sedierung (der Patient erhält zeitgleich ein Beruhigungsmittel und ein Schmerzmittel, wodurch er in eine Art Dämmerschlaf versetzt wird, aber bei der zahnärztlichen Behandlung trotzdem ansprechbar bleibt).
Als Mittel der letzten Wahl ist eine Vollnarkose natürlich möglich, jedoch ist sie eine große Belastung für den Körper und auch Komplikationen können nicht ausgeschlossen werden. Als Nachteil kommt hinzu, dass der Patient durch die Narkose seine Empfindungen während der Behandlung nicht äußern kann - ein Mitteilen dieser ist aber ein wichtiger Hinweis für den Zahnarzt. Bei manchen Behandlungen ist z.B. aktive Mitarbeit gefragt (manchmal muss z.B. geprüft werden, ob die Zahnfüllung zu hoch ist etc.).
Am sinnvollsten ist es, nachhaltig an der Überwindung der Zahnarztangst zu arbeiten, damit man ein für allemal wieder entspannt seinen Zahnarzt aufsuchen kann.